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Der Fliegerhorst Grossostheim (heute Ringheim)
Die Marktgemeinde Grossostheim hat zusammen mit dem archäologischen Spessartprojekt und dem Geopark Odenwald/Bergstraße einen ausgeschilderten Kulturweg zur Erkundung des ehemaligen Fliegerhorstes eingerichtet. Startplatz ist die Waldspitze - direkt gegenüber des heutigen Verkehrslandeplatzes Ringheim.
Dort, wo Ringheim heute mit rund 3.300 Einwohnern liegt, wuchs bis 1936 Wald - das ”Ringheimer Wäldchen” und zwar bis zur Schaafheimer Straße. Im Oktober 1936 musste die Gemeinde dem Kreiskommando des Reichsluftfahrtministeriums rund 100 Hektar Wald überlassen. Die Nationalsozialisten planten schon damals langfristig einen Krieg gegen den „Erzfeind“ Frankreich. Dabei wurden in Reichweite der damaligen Flieger Flugplätze angelegt. Auf diese Weise entstanden vor und während des Zweiten Weltkriegs im ehemaligen Reichsgebiet rund 700 Fliegerhorste, Einsatzhäfen und Feldflugplätze. Engmaschig im Land verteilt bildeten sie die Bodenorganisation für die Luftwaffe. So geheim allerdings, wie der Bau des Einsatzhafens erster Ordnung in Grossostheim oft dargestellt wurde, war er keineswegs, wie der Pachtvertrag zwischen dem Deutschen Reich (Bereich Luftfahrt), vertreten durch die Fliegerhorstkommandantur Langendiebach, und der Genossenschaftsschäferei Grossostheim vom 10. Juli 1939 anschaulich beweist. Im Pachtvertrag ist eindeutig vom Flugplatz Grossostheim die Rede, für dessen Nutzung als Weide ein “Pachtzins” von 3 Reichspfennig pro Tag und Tier zu entrichten war. Lediglich der Fliegerhorst Zellhausen wurde als Schafsweide bezeichnet.
![]() BarakeBaracken als Mannschaftsunterkünfte - abgebaut und als Notberufsschule in Aschaffenburg wieder aufgebaut. Baracken zur Reparatur von Fallschirmen - siehe oben. Flugleitungsbaracke mit Tower - heute Feuerwehrheim, Wohnung und Jugendhaus. Fünf Munitionsbunker - gesprengt – einige Trümmer liegen noch im Wald. Eine Telefonzentrale - gesprengt. Luftwaffenforschungsstelle, 1942 mit großer Halle und unterirdischem Bunker gebaut - heute Gedenkstätte. Tragende Teile wurden nach d | ![]() Reste der WallungMassive Luftangriffe englischer und amerikanischer Verbände am 15. August sowie am 27. und 29. September 1944 waren die Folge auf die verstärkte Aktivität, die vom Grossostheimer Fliegerhorst ausging. Den Angriff am Heiligabend 1944 wird Kurt Küpper nicht vergessen, als eine Bombe die Küchenbaracke zerstörte und die Würste den in den Splittergräben liegenden Soldaten um die Ohren flogen. In einen Gedicht, das er beim Weihnachtsliedersingen in der Mariengrotte des Oberwaldes vortrug, hat er dies | ![]() Original dokument |
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![]() Luft bildNach Abschluss des Frankreichfeldzuges lag der Platz zunächst nicht mehr in Reichweite feindlicher Flugzeuge und hatte auch keine strategische und taktische Bedeutung mehr. Und da auch damals schon Mangel an Kriegsgerät herrschte, der Krieg war so nicht geplant und Hitlers Interesse galt schon dem Aufmarsch und der Bereitstellung von Menschen und Material gegen die Sowjetunion, wurden die Geschütze nach Frankreich (Atlantikwall) abgezogen und die Stellungen u.a. wohl aus Flugsicherheitsgründen e | ![]() Die KameradschaftZwischen dem Deutschen Reich und der Gemeinde wurde am 26. Januar 1938 darüber ein Pachtvertrag abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine Schäfereigenossenschaft gegründet. Die Grasnarbe der Startbahn wurde durch Schafe kurzgehalten. Die Erschließung des Fliegerhorstes 20/XII erfolgte über den Triebweg und über eine Eisenbahnlinie, die vom Großostheimer Bahnhof durch die Felder bis zur heutigen Wattefabrik Löffler, die damals Flugzeugwerft war, führte. Folgende Gebäude wurden errichte | ![]() Die Halle über dem ForschungsbunkerFast ganz Europa wurde durch die Wehrmacht erobert und die Nazis konnten ihre Schreckensherrschaft errichten. Das Blatt wendete sich mit der Invasion der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie. Am 30. August 1944 wurde der Fliegerhorst wieder belegt und zwar mit der ersten Staffel des Nachtjagdgeschwaders 4, die Junkers 88 G Flugzeuge flogen. Am 2. September folgte die zweite Staffel einer Transportfliegergruppe, die mit sieben neuen Heinkel 111 H-20 Flugzeugen ausgestattet waren. Die TG 30 |
![]() DIe WaldarbeiterAm 25.Juli 1936 forderte das Reichsluftfahrtministerium das Luftgaukommando XII in Gießen auf, südlich des Mains noch vier weitere Einsatzhäfen I.Ordnung einzurichten. Nacheinander wurden die Fliegerhorste in Langendiebach, Zellhausen, Altenstadt und Grossostheim ausgebaut. Im Mobilmachungsfall sollte Langendiebach die Führung übernehmen und hatte damit im westlichen Rhein- Maingebiet die Schlüsselstellung. Der spätere Bürgermeister Nikolaus Boll wurde in Langendiebach ausgebildet und in Grossos | ![]() AbzugAm Neujahrstag 1945 startete die deutsche Luftwaffe beim „Unternehmen Bodenplatte“ zu einem letzten verzweifelten Gegenangriff. Ziel der deutschen Jäger vom Fliegerhorst war der belgische Flugplatz Asch. Eine Junkers Ju-188 übernahm als Lotsenflugzeug die Spitze für das Jagdgeschwader 11, dessen Soldaten auf Privatquartiere in den umliegenden Gemeinden verteilt wurden - Grossostheim (Gruppenstab und 10. Staffel), Pflaumheim (12. Staffel), Wenigumstadt (11. Staffel), und Schaafheim (9. Staffel). | ![]() Schafsweide |
![]() Die Reste | ![]() LuftbildNach den Angriffen Mit Bombengrater |
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